Instagram: Löschung von Fake Followern, Fake Likes, Accounts und jede Menge Klagen

Folgt nun die Rache auf die “Fakefluencer“?

Derzeit sind die Medien voll mit Berichten über den Kauf von Fake Followern und Fake Likes, wie es die Analyse vieler großer Instagram Accounts ergeben hat. Insbesondere der Account von Cathy Hummels wurde hier benannt. (Cathy selbst streitet dies ab und gibt an nichts damit zu tun gehabt zu haben ).

Dass dieses Fake Engagement auch auf vielen großen und daher werbetechnisch Relevanten Instagram Accounts stattfindet, lässt viele Firmen aufhorchen und die eigene Influencer Marketing Strategie hinterfragen. Insbesondere in dem Falle, dass es sich bei Werbekooperation zwischen Firmen und Influencern mit „illegal hochgezüchteten“ Accounts aus rechtlicher Sicht um Betrug handelt.

Kooperationen mit frisierten Accounts sind strafbar für Influencer

Instagram erscheint für viele Instagrammer wie die schnelle Erfüllung des Traums von Ruhm & Reichtum. Ein Post hier mit Werbemarkierung, zwei Stories mit Swipe Up Link da und schon sind die Kassen voll und man ist beliebt. Dass es so einfach jedoch nicht ist, merken viele Influencer nach einer Weile und helfen mit dem Zukauf von Fake Followern und Likes nach, um größere Werbeverträge und -budgets an Land zu ziehen.
Was für viele wie ein Kavaliersdelikt wirken mag, ist aus rechtlicher Sicht jedoch Betrug.

 

„Als würde man Anzeigen in einer imaginären Zeitung schalten“

 

Ziehen wir den Vergleich:

Ob ein Unternehmen nun für 4000€ Werbung in einer Zeitschrift mit einer angegeben Abonnenten Zahl von 100.000 Menschen bucht, dieses Magazin jedoch nur 20.000 Abonnenten hat oder ob ein Unternehmen einen Influencer mit 300.000 Followern für denselben Preis „bucht“, der jedoch nur 60.000 echte Follower hat – in beiden Fällen liegt ein Betrug vor, da hier ein Vertrag auf Basis von falschen Angaben geschlossen wird, dessen sich der beauftragte (Influencer /  Magazin) bewusst ist. Schließlich zahlt das Unternehmen für 100% der angegebenen Reichweite und nicht nur für 20% .

Rechtlich gesehen ist in diesem Falle das Magazin, bzw. Der Influencer klar strafbar und dem würde auch jedes Gericht zustimmen.

Wie viel „wahrer“ Werbeeffekt steckt im Influencer Marketing

Influencer Marketing wirkt, sofern die relevante Zielgruppe durch den jeweiligen Influencer angesprochen wird. Dass dies stimmt, beweisen unzählige Firmen, deren Hauptgeschäft auf dem Verkauf über Instagram beruht und bei deren Umsätzen andere Firmen sich nur ungläubig die Augen wischen.

Damit der Werbeeffekt aber auch Eintritt, müssen Unternehmen wissen, wie Instagram Accounts auszuwerten sind. Neben einer Vielzahl an Analyse Tools bedarf es hier jedoch noch mehr: Eine ausgiebige Beobachtung der Profile, das Verständnis, wie Insights zu lesen und diese in Relation zu anderen Messwerten zu deuten sind und natürlich auch das Hören auf das eigene Bauchgefühl und den „gesunden Menschenverstand“.

Wie wird es weitergehen mit den Fakefluencern?

Dass die Werbung mit „illegal hochgezüchteten“ Profilen nicht nur strafbar ist, sondern auch die Werberelevanz von Instagram für Firmen langfristig in Frage stellen wird, wenn diese „Fake-Kooperationen“ weitergehen, wird auch Instagram über Kurz oder Lang gezwungen sein zu reagieren.

Möglich wäre es, dass Instagram selbst sein System dahingehend ändert und Accounts von Fake Influencer löschen oder blockieren wird oder aber die als Fake eingestuften Follower und Likes löschen wird, um das eigene Image zu bewahren. Eine eigene Instagram Polizei so zu sagen.
Ob es so und wie es kommen wird, ist derzeit noch fraglich, dass ein Schritt durch Instagram jedoch kommen wird, steht außer Frage.

Was den rechtlichen Aspekt anbelangt:
Wir vermuten, dass wir in Kürze von vielen Klagen aus den Medien erfahren werden, die Influencer mit hochgezüchteten Profilen betrifft und dann werden die teils wenigen „echten Follower“, der gerade noch so gehypten Fakefluencer miterleben, wie der Traum eines Menschen, der zu schnell zu viel wollte, zerplatzt.

Hoffen wir auf das Beste.